Hausärztliche Gemeinschaftspraxis

Drs. med. Hans-J. Herr, Carmen Ramm u. Martin Wetzel

Fachärzte für Allgemeinmedizin

Erkältungskrankheiten lindern und vorbeugen

 

Jeder von uns kennt das unangenehme Gefühl, wenn eine Erkältung im Anzug ist: Die Nase läuft, der Hals kratzt, der Kopf brummt und die Leistungsfähigkeit sinkt rapide. Etwa 200 Erkältungen und Infekte machen wir im Leben durch. Die meisten sind zwar völlig harmlos, aber mit ihren lästigen Begleiterscheinungen wie Schnupfen, Halsweh, Kopf- und Gliederschmerzen nerven sie gehörig.
Trotz aller Abhärtung, angesichts der allgegenwärtigen Ansteckungsgefahr erwischt es jeden irgendwann.
Jetzt helfen nur viel Ruhe, gute Hausmittel und gezielte Medikamente. Sie lindern die Erkältungssymptome und stärken die Abwehrkräfte. So bewältigt unser Immunsystem Husten, Schnupfen, Fieber und Co. normalerweise problemlos – nach gut einer Woche ist man den ungebetenen Gast in der Regel wieder los.
Fühlen Sie sich aufgrund einer Erkältung stärker angeschlagen, sollten Sie kürzer treten und sich Ruhe gönnen. Stress ist nämlich Gift für das angeschlagene Immunsystem. Mit etwas Schlaf, kuscheliger Wärme, viel Trinken, Obst und einer Hühnersuppe ist der Infekt nach wenigen Tagen vergessen.
Auch Fieber ist wichtig für den Körper und die Gesundung - wenn es aber steigt und die Beschwerden nicht abklingen, muss der Arzt um Rat gefragt werden.

Nase und Augen rot verschwollen und ständig tropfend, an Durchatmen ist nicht zu denken? Wen der Schnupfen gepackt hat, dem sei Inhalieren mit getrockneten Kamillenblüten empfohlen. Die feuchtwarme Uralt-Methode wirkt! Die Schleimhäute werden befeuchtet, der Kamillendampf wirkt abschwellend und entzündungshemmend. Zudem löst sich der Druck im Kopf und man kann besser atmen. Wer keinen Inhalator besitzt, kann einfach einen Topf und ein Tuch zum Abdichten nehmen.

Jeder kennt das Gefühl: Es herrscht graues Schmuddelwetter, die Füße sind kalt und nass geworden, und man fröstelt von Kopf bis Fuß. Was liegt da näher, als ein Erkältungsbad mit ätherischen Ölen aus Eukalyptus, Thymian, Minze oder Fichtennadeln, die die geplagten Atemwege beruhigen und den Körper durchwärmen. Das Wasser sollte nicht heißer als 40 Grad sein und das Bad höchstens zwanzig Minuten dauern, sonst könnte der Kreislauf streiken.

Ein warmer Wickel nach althergebrachter Art auf Brust, Hals oder Ohren lindert die Beschwerden ganz ohne Chemie. Egal ob mit Zwiebeln (gegen Ohrenschmerzen), Kartoffeln (Halswickel gegen Heiserkeit und Halsschmerzen) oder Quark (Brustwickel gegen Husten): Man legt die Natur-Heilmittel in ein Geschirrtuch und umwickelt die schmerzende Region. Dann mit einem Handtuch abdecken.

Eine förderliche Wirkung bei Erkältungen wird auch kalten Waschungen bescheinigt, gerade bei einer Anwendung im Brustbereich. Dafür ist es zunächst wichtig, dass der Körper warm ist. Die Körperpartie zwischen Hüfte und Schultern wird dann mit kreisenden Bewegungen mit kaltem Wasser abgerieben. Die Trocknung erfolgt über die natürliche Körperwärme. Ziel ist es, die Durchblutung anzuregen und so auch das Herz zu stärken.

Um den Stoffwechsel bei akuten fieberhaften Erkältungen zu entlasten, sollte die Nahrungsaufnahme reduziert werden. Wichtig ist jetzt vor allem, reichlich Flüssigkeit zu sich zu nehmen. Eine Darmreinigung mit Hilfe eines Einlaufs kann zusätzlich helfen, das Fieber zu senken. Verwenden Sie dafür zum Beispiel zimmerwarmen Kamillentee.

Gegen Halsschmerzen sollte man mehrmals am Tag gurgeln, beispielsweise mit Salzwasser, wozu ein halber Teelöffel Salz in einem Glas warmen Wasser aufgelöst wird. Auch ätherische Öle von Kamille, Salbei oder Teebaum sorgen dafür, dass die Krankheitserreger im Mund- und Rachenraum keine lange Überlebenschance haben

Wenn Sie die Erkältung so richtig erwischt hat, ist es besonders nötig, regelmäßig zu lüften und die abgestandene, keimgeschwängerte Luft gegen frische zu tauschen. Außerdem sollte gerade bei Heizungsatmosphäre immer auf hohe Luftfeuchtigkeit geachtet werden. Wasserschälchen auf der Heizung oder feuchte Tücher schützen die Schleimhäute vor dem Austrocken. Wer mag, kann einige Tropfen ätherisches Öl hinzufügen.

Im asiatischen Raum kommt auch die Akupressur als Hausmittel gegen Erkältungen zum Einsatz. Durch einen leichten, kreisenden Druck auf bestimmte Punkte unseres Körpers sollen so die Selbstheilungskräfte aktiviert werden. Einbezogen werden beispielsweise die Brustpartie, die Schläfen, die Stirn und die Region zwischen Daumen und Zeigefinger.

 

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